11.11.2024: Die Winterarbeiten beginnen
Ende Oktober endete unsere Saison 2024 mit dem letzten Öffnungstag des Museums, bei dem nochmal etliche Besucher in den Lokschuppen kamen, um noch einmal Dampflokgeruch zu schnuppern. Danach begann für uns der Teil des Jahres, in dem wir uns traditionell den Arbeiten widmen, die größeren Aufwand bedeuten.
Dazu gehören insbesondere Arbeiten an unserer Dampflok 50 3570, die wir gerne im nächsten Jahr wieder betriebsfähig vorführen möchten. Dafür müssen wir etliche Arbeiten erledigen, die ziemlich zeitintensiv sind. Dazu gehört insbesondere die Kesselreparatur, die nun vorbereitet wird. Am vergangenen Samstag wurden einige Kräfte gebündelt, um den Kessel auszuwaschen. Dazu wurden alle Waschluken entfernt. Dabei handelt es sich um pilzförmige Verschlüsse, die kleine ovale Öffnungen in der Kesselwand abdichten, durch die man mit einem starken Wasserstrahl Verunreinigungen und Kalkrückstände aus dem Kessel herausspülen kann. Da die Muttern, die die Verschlüsse halten, manchmal extrem festsitzen, muss man sie teilweise mit einer Flamme rotglühend erhitzen, damit sie sich etwas ausdehnen und man sie lösen kann.
Außerdem haben wir die Entwässerungsventile und Sicherheitsventile der Antriebszylinder ausgebaut. Die einen dienen dem Ablassen von Kondenswasser in den Dampfzylindern. Die anderen dem Notablass, wenn sich zu viel Kondenswasser in den Zylindern angesammelt hat und es die Bewegung der Kolben so stark gegen die Zylinderdeckel drückt, dass diese bersten können. Wasser lässt sich ja bekanntlich nicht komprimieren.
Auch die Arbeiten am Tender gehen weiter. Nachdem nun alle Metallarbeiten im Inneren des Tenders beendet sind, konnten wir uns der Beschichtung des Wasserkastens widmen. Er hat ein Fassungsvermögen von 26 Kubikmetern. Wir haben eine spezielle Farbe aufgetragen, die die weitere Korrosion verhindern oder zumindest verlangsamen soll.
Im Folgenden zeigen wir ein Bild aus dem Tenderinneren. Hier erkennt man, dass der Tender Zwischenwände aufweist, die mit einigen mehr oder weniger großen Öffnungen versehen sind. Diese Wände sollen verhindern, dass das Wasser im Inneren zu stark schwappt, wenn die Lok beschleunigt oder bremst.
Auch am äußeren Erscheinungsbild des Tenders wird gearbeitet. Hier wurde der noch vorhandene Lack soweit angeschliffen bzw. ganz entfernt, damit demnächst eine Grundierung aufgebracht werden kann. Wir hoffen, dass sich die Außentemperaturen noch ein wenig länger im zweistelligen Bereich bewegen, so dass wir vor der Winterkälte auch noch die schwarze Endlackierung aufbringen können.
Außerdem gingen die Arbeiten an unserem Wagen 197 805 weiter. Nachdem nun alle Deckenplatten und Deckenleisten eingebaut sind, konnte die Decke mit Farbe versehen werden. Wir hoffen, dass wir bald einen neuen Linoleum-Belag auf den Fußboden verlegen können.
Mit großer Freude betrachten wir die nun fertigen Werke der Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums aus Wittenberge, die – wir berichteten darüber schon im letzten Newsletter – die Wandgestaltung unseres neuen Ausstellungsraumes im Südgiebel des Lokschuppens übernommen hatten. Euch vielen Dank nochmal, Ihr habt da tolle Sachen gemalt.
Fahrzeuge:
50 3570-4,
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